Reha-Antrag – der erste Schritt zur Genesung

Wer zur Reha möchte, sollte sich zunächst die nötigen Gründe vor Augen führen: Was sollte behandelt werden? Liegen dem Wunsch physische oder psychosomatische Probleme zu Grunde? Entgegen der allgemeinen Meinung, ist es manchmal gar nicht so leicht, von der Krankenkasse eine Reha-Kur genehmigt zu bekommen. Hier sind einige Tipps und Tricks, um Ihr Antrag erfolgreich zu machen.

1. Schritt: Gespräch mit dem behandelnden Arzt

Ohne eine ärztliche Empfehlung ist Ihr Antrag schon im Voraus zum Scheitern verurteilt. Nur der Arzt kann Ihren Zustand als behandlungsbedürftig einstufen und der Krankenkasse erläutern, warum der Reha - Aufenthalt notwendig ist. So sollte es schon im Voraus klar sein, dass die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort nicht ausreichen, um die Besserung des Zustands zu erlangen. Bei Mutter/Vater-Kind-Kuren kann zum Beispiel ein Abstand vom häuslichen Umfeld als Grund angegeben werden. Die Ärzte sind meist bemüht, Ihren Patienten eine Kur zu ermöglichen.

2. Schritt: Erstes Gespräch mit der Krankenkasse

Nachdem Sie zum ersten Mal mit Ihrem Arzt gesprochen haben und er Ihnen grünes Licht für die Reha gegeben hat, sollten Sie nun ersten Kontakt mit Ihrer Krankenkasse aufnehmen. Aber Vorsicht! Einige Krankenkassen erlauben es ihren Mitarbeitern schon beim ersten Gespräch, über die Genehmigung der Kur zu entscheiden. Es passiert nicht selten, dass die Sachbearbeiter am Telefon erklären, der Patient weise keine benötigten Gründe für die Kur auf und bekomme somit keine Unterlagen für den Antrag. Wehren Sie sich! Die Sachbearbeiter der Krankenkassen sind nicht befugt, ohne die ärztlichen Unterlagen gesehen zu haben, über Ihren Kurantrag zu entscheiden. Sie sind verpflichtet Ihnen die Unterlagen zuzusenden, erst dann wird vom Fachpersonal darüber entschieden.

3. Schritt: Ausfüllen des Antrags

Nachdem Sie die Unterlagen bekommen haben, sollten Sie damit erneut zu Ihrem Arzt gehen, meist sind die Sprechstundenhilfen so freundlich, Ihnen diese auszufüllen. Außerdem müssen Sie im Selbstauskunftsbogen ausfüllen, dies aber in Ruhe zu Hause. Dort haben Sie noch ein Mal die Möglichkeit, darzulegen, warum ein Kuraufenthalt notwendig und wie Sie sich zurzeit fühlen. Seien Sie ehrlich und versuchen Sie Ihre Argumente deutlich und klar darzulegen. Nachdem Sie dies erledigt haben, legen Sie die benötigten Unterlagen bei und schicken Sie den Antrag ab.

4. Schritt: Die richtigen Reha - Einrichtung

Falls Ihr Antrag erfolgreich war, bekommen Sie schon bald eine Genehmigung zugeschickt (dies kann allerdings bis zu 6 Wochen in Anspruch nehmen). Nun müssen Sie sich entscheiden, wohin es gehen soll: an die Nord- oder Ostsee? Oder lieber in die Berge? Haben Sie die Möglichkeit, lange Strecken zu fahren? Oder möchten Sie doch in der Nähe bleiben?

Sobald Sie sich für ein Gebiet entschieden haben, können Sie sich entweder bei Ihrer Krankenkasse oder im Internet auf entsprechenden Seiten erkundigen. Die Krankenkassen arbeiten meistens mit Vereinen zusammen und können Ihnen einige Vorschläge machen. Außerdem gibt es im Internet Bewertungsportale, wo sowohl der Aufenthalt als auch die Behandlungen von Patienten bewertet wurden. So können Sie sich aus erster Hand über die Einrichtungen informieren und die richtige Entscheidung treffen. Sobald Sie sich entschieden haben, setzen Sie sich mit dem Verein oder Ihren Krankenkasse in Verbindung und teilen Sie Ihre Wunschklinik mit. Meist wird direkt ein Termin besprochen und der Aufenthalt wird für Sie reserviert. Nach einigen Wochen bekommen Sie eine Bestätigung von der Klinik und dürfen sich auf einige erholsame Wochen freuen. 

 

(Text: V. Moor-Stepanov)